Hollinger Jubelprinzen 2021

Geballte 125 Jahre Prinzenerfahrung bündeln die drei Hollinger Jubelprinzen in diesem Jahr. Wer nun bei der Rechnung 25 J. + 40 J. + 50 J. = 125 Jahre einen Rechenfehler vermutet, der muss wissen, dass das 25-jährige Jubelprinzenpaar Helmut und Barbara Schwegmann vom Karneval gar nicht genug bekommen konnte und 2011 zum zweiten Mal die Hollinger Narrenschar anführte – mit diesen weiteren 10 Jahren närrischer Erfahrung geht dann auch diese Rechnung auf.

Das Helmut und Barbara wahre Aktivposten in der Hollinger Schützengesellschaft sind, wird bei einem Blick auf ihren Hollinger Lebenslauf jedem sofort klar: Junggesellenkönig 1995 ,  Männerkönig 2008, Scheibenkönig 2015, 9 Jahre das Amt des  1. Vorsitzenden bekleidet, beteiligt an diversen Festausschüssen, 38 Jahre im Spielmannszug, 8 Jahre Hollinger Laienspielschar und in 2 der 8 Elferräten, an denen sie mitgewirkt haben, das Zepter geschwungen (1996 & 2011). „Wenn einem die Möglichkeit geboten wird, das Prinzenpaar zu machen, sollte man dieses auf jeden Fall wahrnehmen. Eine ganz besondere Erfahrung“ sind sich beide einig und schwelgen in Erinnerungen: „Der Elferrat harmonierte wunderbar, alle haben die ganze Session an einem Strang gezogen“. In selbstgenähten Kostümen wurde der Saal Wältermann getreu dem Motto „Statt Marterpfahl Spass auf’m Saal“ in närrisches Indianerland verwandelt. Unvergessen bleibt den beiden auch das traditionelle „Bowle-probieren“: Der frische Neuschnee sorgte für die wohl erste (und einzige?) Schneeballschlacht im Saale Wältermann – der anschließende Durst war so groß, dass Vereinswirt Hubert Wältermann die Früchte für die Bowlen ausgingen. Doch auch dafür gab es eine Lösung: Kurzerhand und ganz pragmatisch wurde kulinarischer Ersatz gefunden und die Bowle mit kleingerissenen Luftschlangen aufgepeppt.

Christoph und Birgit Schmitz sind in diesem Jahr das 40-jährige Jubelprinzenpaar der Hollinger. Inspiriert vom Borussenkarneval 1979, verkleidete sich der Elferrat als Ureinwohner und rief das Motto „Wenn die Trommel ruft, dann versteckt euch gut“ aus. Neben der Prinzeneinführung im prall gefüllten Saal Wältermanns und dem Rosenmontagszug bleibt für Christoph auch folgende Anekdote unvergessen: Nach dem Spiegeleier-Essen im Hause Schmitz am Kiwittsdamm, muss Dieter Fontein wohl zu dieser späten Stunde ein wenig die Orientierung verloren haben, so dass er sein Taxi fälschlicherweise zu „Schmitz am Schmitzkamp“ orderte (das Taxi ist natürlich nie angekommen). Das Christoph einer der jüngsten Prinzen in der Hollinger Vereinsgeschichte geworden ist, hatte er seinem Losglück zu verdanken: das Prinzenamt wurde unter allen Elferratsmitgliedern ausgelost und der Gewinner in einer Nacht und Nebelaktion ganz geheim von Willi Niesmann informiert. An künftige Prinzenpaare richtet Christoph, der 1987 auch Hollinger Junggesellenkönig war und bis heute im  Hollinger Männerspielmannszug aktiv ist, folgenden Ratschlag: „Nicht drüber nachdenken, einfach machen“.

Zeremonienmeister Franz Rickermann ließ es sich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Josef und Mechthild Wissing nicht nehmen, ihre Elferratsgeschichte in toller Versform zu verfassen (hier geht’s zum Originaldokument).

Als Hollinger Urgestein und Ehrenmitglied hat Josef schon so einiges auf seinem „Kerbholz“: aktiv gewesen in Spielmannszug und Theater, 20 Jahre Vorstandsarbeit – u.a. als 1. Vorsitzender, 2x die Königswürde errungen, mehr als 30 Jahre die Bilderchronik der Hollinger gepflegt, 46 Jahre mit den Herzbachspatzen musiziert und selbstverständlich auch das Hollinger Prinzenzepter geschwungen (1971): Auf dem Weg ins Prinzenkostüm hat Josef vor 50 Jahren an fast alles gedacht: mit seiner Idee, einen Elferrat zu gründen, konnte Josef seine Kollegen begeistern und zugleich auch seinen Hut für das Prinzenamt in die Ring schmeißen. Ihm fehlte nur noch die Prinzessin – doch Josef konnte auf die tatkräftige Unterstützung von Elferratsmitglied Gerd vertrauen: schnell und geschwind ist man damals zu Mechthild nach Altenberge gefahren, wo Josef nach einigen Runden Bier all seinen Mut zusammen nahm, um die Frage aller Fragen zu stellen: „Möchtest du meine Prinzessin sein?“ Natürlich wollte Mechthild – und nach dem in Anlehnung an ein selbstgebautes Tandem auch das Elferratsmotto („Im Tandem-Club zur großen Schau, Hollingen Helau Helau“) gefunden war, stand der Prinzeneinführung nichts mehr im Wege. Die lief übrigens vor 50 Jahren in Hollingen noch etwas anders ab als heutzutage: Gefeiert wurde schon eine Woche vor Rosenmontag und der Prinz reagierte nur einen Abend.