„Feuer-Alarm“ durch das Rengers-Haus - Interview mit Dieter und Petra Rengers

22.02.2025


Dieter war 20 Jahre lang der Chef der Feuerwehr - Plötzlich schrillte ein
„Feuer-Alarm“ durch das Rengers-Haus
Der besondere Start ins Prinzen-Leben


Es nahte mit Macht das Millenium-Jahr, der Jahreswechsel 1999/2000 stand
kurz bevor. Das KGE-Präsidium und Garde-Kanzler Egon Herbert hatten in
geheimer Sitzung ein neues Stadtprinzenpaar ausgewählt: Dieter und Petra
Rengers scharrten bereits nervös mit den Hufen, standen in den
Startlöchern, zusammen mit dem tollen Stadtelferrat 2000 unter der Regie
des Präsidenten Konrad Eilers.

Die Auswahl des neuen Prinzenpaares sollte natürlich - wie immer - möglichst
lange das große Geheimnis in Dottland bleiben. Als aber die EV in einem
Bericht über das neue Prinzen-Kostüm titelte: „Das neue Kostüm wurde mit
dem Auto geholt, „so schnell wie die Feuerwehr“, da wussten es alle, die
es wissen wollten: Feuerwehrchef Dieter Rengers steigt mit seiner Gattin
Petra auf den höchsten närrischen Thron in Dottland.

In den letzten Tagen vor der Regentschaft passierten dann Dinge, die halt
nicht in jeder Session passieren. Als sich der KGE-Vorstand gut gelaunt auf
den Weg machte, die definitive Zusage des neuen Prinzenpaares einzuholen,
spazierte der damalige Präsident Alfred Tecklenborg mit kleinem Gefolge
zielstrebig zur Privatwohnung des neuen Regenten. Obwohl „Tecki“ in
unmittelbarer Nähe über Jahre einen bestens florierenden Getränkemarkt
betrieben hatte, kannte er sich offenbar nicht genügend in der Umgebung
aus, klingelte prompt an der falschen Haustür, wurde von völlig verdatterten
Personen angestarrt. Nach der eindringlichen Bitte, nur niemandem von
diesem Lapsus zu erzählen, zogen „Tecki“ und närrisches Gefolge nur einen
Hauseingang weiter.

Noch im alten Jahr war dann ein erstmaliges Treffen des Elferrates 2000
terminiert worden, dazu eingeladen auch der KGE-Vorstand, schließlich
standen tausend offene Fragen im Raum. Gerade hatte man die ersten
Fragen gestellt, da schallte hörbar Feuer-Alarm durch den Aufenthaltsraum
der Bau-Firma Rengers.

Dieter Rengers – 20 Jahre lang der sehr engagierter Chef der Freiwilligen
Feuerwehr - hatte natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit den Feuer-Melder
„am Mann“. Alarm, irgendwo brennt die Hütte: Prinz Dieter und die Herren
des Elferrates flitzten mit Tempo los. Denn eines muss man wissen, wenn
man es selbst noch nicht erlebt hat: Geht ein Alarm los, ist kein
Feuerwehrmann zu bremsen. Und das ist auch gut so!
Stunden später kehrten sie müde zurück, jetzt wurden die Fragen gestellt, die
zuvor im Kreis der Damen nicht geklärt werden konnten.

2000 – 2025 = 25 Jahre – KGE-Jubel-Prinzenpaar
Dieter I. u. Petra I. Rengers
Motto: Einigkeit macht stark - Detten steht parat

Dieter I. Rengers ist der KGE-Jubilarprinz in dieser Session. Gut 70 Jahre ist
Dieter alt, drahtig wie eh und je. Da ist nicht mehr ein Gramm Fett zu finden,
seitdem er mit seinen Enkelkindern den Laufsport für sich entdeckt hat. „Den
Kopf frei laufen“, nennt Dieter einen der Gründe für seine sportlichen
Aktivitäten. Weitere Hobbys des Jubelprinzen neben dem Laufsport:
„Feuerwehr, immer wieder gern die Feuerwehr. Das wird auch bis an mein
Lebensende so bleiben.“

An der Seite von Dieter seine treue Gattin und Prinzessin Petra, wie in vielen
deutschen Haushalten eine stets fürsorgende Ehefrau und Mutter, halt die
„gute Seele“ im Hause. Die Hobbys der Jubel-Prinzessin: „Karten spielen,
Singen, ein wenig Sport - und gaaaanz viel lesen.“

Beim Gespräch an einem regnerischen November-Tag strahlte das Jubilar-
Prinzenpaar eine große Vorfreude auf die nahende Session aus. Beim Auftakt
im riesigen KGE-Zelt am 9.11. auf dem Rathausplatz waren Prinzenpaar und
Elferrat schon stark vertreten, am 11.11. im Rathaus wurde das Prinzen-
Jubelpaar durch KGE-Präsident Martin Mersmann ausgiebig gewürdigt, sehr
zur Zufriedenheit von Dieter I. und Petra I..

Auf alle Fragen gab es spontan diese Antworten:
Beim ersten Treffen des Elferrates gab es einen Feueralarm, wurde die
folgende Regentschaft für Feuerwehr-Chef Dieter durch weitere
Einsätze gestört?
In der Session gab es noch diverse Einsätze, doch ich hatte mein Amt ja für
die komplette Session an meinen Stellvertreter Willi Kemper abgegeben.
Anders wäre das ja auch gar nicht gegangen.

Die Kollegen der Feuerwehr waren ein Garant für tolle Momente: So
wurde das Foto beim traditionellen Bild-Aufhängen bei Graute Beik
spektakulär mit der langen Feuerwehr-Leiter durchs kleine Fenster
gereicht?
Die Jungs der Feuerwehr waren wirklich mit Leib und Seele dabei, eine tolle
Unterstützung. Noch heute sagen wir dafür „Danke!“

Als Dieter stolzer Schützen-König der Prinzengarde wurde, stand
plötzlich der komplette Musikzug im Saal und brachte ein grandioses
Ständchen?
Ja, ganz große Klasse! Ich war ja auch zum ersten Mal im Leben König
geworden. 27 Jahre habe ich es zuvor vergeblich bei den Westumern
versucht.


Der Blick auf die Session 2000. Wie war das Wetter an Rosenmontag?
Zunächst ging es ja im Korb der langen Drehleiter ganz hoch hinaus?
Das Wetter war spitze, strahlend blauer Himmel. Petra ergänzt: „Ganz oben
im Korb, ich hatte richtig Schiss, habe mir aber gar nichts anmerken lassen.“


Petra, Dein schönster Moment in der gesamten Session?
Es gab ganz viele davon. Besonders beeindruckend aber fand ich, als wir in
bester Stimmung zur Proklamation in die Ems-Halle einzogen, diesen
Moment vergesse ich nie. Kriege heute noch eine Gänsehaut ...


Was hat Prinz Dieter besonders gefallen?
Ich war echt begeistert, als ich bei unseren zahlreichen Terminen feststellen
durfte, wie viele Personen in Dottland in ihrer Freizeit zum Gelingen des
Karnevals beitragen. Das hat mich stark beeindruckt.


Hat sich das Stadt-Prinzenpaar über Dinge in der Session geärgert?
Geärgert hat uns immer, wenn in den närrischen Sitzungen keine Disziplin
herrschte. Wenn ein Bütt-Redner stocken musste, weil die Leute keine Ruhe
gaben. Das hat uns echt gestört. Und nicht nur uns ...


Würde Dieter Rengers mit seinen heutigen Erfahrungen als Prinz etwas
anders machen?
Nein, gar nichts. Rosenmontag in 2000 war im März, spät wie in dieser
Session. Wir waren acht Wochen lang mit Elferrat und KGE zusammen auf
Achse, das war schon eine geile Zeit.


Petra – Deine Meinung?
Schade war, dass die Damen des Elferrates damals nicht bei allen Terminen
dabei sein konnten. Das hat sich ja mittlerweile geändert, das ist auch gut so.


2000 und 2025 – kann man den Karneval in Dottland noch miteinander
vergleichen?
Kann man auf keinen Fall. Der Karneval verändert sich immer. Unsere neue
KGE-Spitze ist ja auch gerade dabei, den Karneval in vielen Dingen neu zu
gestalten.


Welchen Rat gibt Jubilar-Prinz Dieter an die jungen Karnevalisten?
Ich habe nur einen Rat: Wenn jemand gefragt wird, ob er Stadtprinz von
Dottland werden will, dann muss er sofort zusagen. Ich kenne keinen
Prinzen, der seine Zusage später auch nur eine Sekunde lang bereut hat.


Welchen Rat an die kommenden Prinzen-Paare?
Nur nicht verstellen, stets authentisch bleiben. Und richtig viel Spaß haben.
Diesen Spaß auch in allen Momenten ausstrahlen.


Was plant der Jubiläums-Elferrat an den drei tollen Tagen?
Wir werden an Rosenmontag auf einem eigenen Wagen durch Dottland
fahren, das wird für alle Mitglieder des Elferrates noch einmal ein emotionaler
Höhepunkt zum Ende unseres Jubiläums.


Es hat sich einiges verändert im Dettener Karneval, vieles ist moderner
geworden, auf die Jugend zugeschnitten. Geht da nicht ein Stück weit
die Tradition verloren?
Der Karneval wird sich immer verändern. Er muss sich verändern, den
Wünschen und Gegebenheiten anpassen. Dabei ist es aber wichtig, gewisse
Werte zu erhalten, die gelebte Tradition zu pflegen. Doch Dottland ist eine
närrische Hochburg, viele Städte im weiten Umfeld beneiden uns um diesen
tollen Karneval. Dieser Karneval wird jede Änderung locker verkraften.


Dieter - der Karneval in Dottland in zehn Jahren?
Den aktuellen Weg zielstrebig fortsetzen, in jedem Jahr aus den Erfahrungen
lernen, das Programm stets etwas verfeinern, an einigen Stellschrauben
drehen. Dann läuft das prima.


Jubelprinzessin Petra darf zum Schluss drei persönliche Wünsche
äußern für die Session 2025?
1. Ganz wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben.
2. Ich möchte, dass wir im Kreis unseres Elferrates viel Spaß und noch
einmal eine ganz tolle Stimmung haben werden.
3. Rosenmontag soll die Sonne vom blauen Himmel scheint, wie auch im
Jahre 2000.

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